Book-on-Demand oder auch Print-on-Demand (zu dt.: Buch auf Bestellung) ist ein spezielles Publikationsverfahren, welches seit etwa 1995 für sehr kleine Auflagen an Druckschriften, bzw. Büchern entwickelt wurde. Bücher werden mittels Digitaldruck erstellt und eine Vorlage liegt lediglich in elektronischer Art vor. Die Besonderheit bei Book-on-Demand ist, dass die Bücher oder andere Druckerzeugnisse ausschließlich nach dem Eingang einer Bestellung produziert werden. Dieses Verfahren bildet demnach das genaue Gegenteil zum klassischen Offsetdruck.
Die Abläufe der Produktion sind sehr speziell und unterschieden sich deutlich von den herkömmlichen Verfahren. Bei dieser Technik kann man eine Auflage ab einem einzigen Exemplar herstellen lassen, wirtschaftlich gesehen, ist eine Auflage erst ab einer Stückzahl zwischen 30 bis 100 Exemplaren ratsam. Ein Vorteil ist, dass sich das Buch immer nachdrucken lässt, d.h. die Auflage ist praktisch unendlich und nicht wie bei herkömmlichen Verlagen auf eine gewisse Stückzahl begrenzt. Darüber hinaus fallen bei diesem Verfahren für den Auftraggeber keinerlei Lagerkosten an.
Das Verfahren von Book on Demand oder Print on Demand
Gegenüber dem klassischen Offsetdruck bestehen beim Digitaldruck noch immer Einschränkungen beim Druck von Farben und hochauflösenden Bildern, denn der digitale Druck arbeitet mit geringer Rasterauflösung. Der erste Schritt des Drucks ist der Satz von Umschlag und Innenteil. Als Datei dient ein Dokument als TIFF- oder PDF- Datei, anhand dieser zunächst ein Probedruck erstellt wird (Mastering). Sollte diese Probe zur Zufriedenheit des Auftraggebers gewesen sein, wird zunächst die Datei im System gespeichert, denn so können zukünftig Exemplare auf Abrufe hergestellt werden. Obwohl die Dauer der Herstellung, inklusive dem Druck von Umschlag, sowie Innenteil, die Veredelung des Umschlags und Bindung nur sehr kurze Zeit dauert, sind die Lieferzeiten nicht selten sehr lang. Dies liegt daran, weil die Druckereien, bzw. die Druckanlagen aus wirtschaftlichen Aspekten optimal ausgenutzt werden müssen.
Für wen ist Book-on-Demand interessant?
Buchprojekte, die schwierig kalkulierbar sind oder deren Nachfrage im Voraus sich als eher gering darstellt, sind besonders gut für das Book-on-Demand-Verfahren geeignet. Im Gegensatz zum herkömmlichen Druck sind die Kosten für das Drucken eines Buches höher, jedoch sind die Vertriebs,- Lager,- und Finanzierungskosten dementsprechend günstiger.Gerade die so genannten Bezahlverlage haben mit der Möglichkeit „Book-on-Demand“ einen regelrechten Aufschwung bekommen. Darüber hinaus nutzen inzwischen aber auch größere Verlage Book-on-Demand, gerade für einen Nachdruck, oder zur Herstellung von Sach- und Fachbücher.
Vorteile Book-on-Demand
- Bücher sind beliebig lange lieferbar
- Neuauflagen oder Nachdrucke sind günstig und sehr einfach aktualisierbar
- Es besteht die Möglichkeit der Individualisierung
- Geringe Kosten, da keine Lagerhaltung anfällt
- Geringe Kosten beim Transport
- Es gibt keine Mindestauflage
- Die Ressourcen werden geschont
- Es besteht nun die Möglichkeit, auch kleinere Zielgruppen anzusprechen
- Vergriffene Titel können kostengünstig wieder hergestellt werden
Nachteile Book-on-Demand
- Manchmal werden Texte ohne Lektorat publiziert, dies wirft generell ein eher schlechtes Bild auf das Book-on-Demand-Verfahren generell
- Teilweise lange Lieferzeiten
- Meist lange Vertragslaufzeiten mit Anbietern von Book-on-Demand
- Die Auswahl an Papierarten, Formaten und weiteren Buchausstattungen ist eher begrenzt und dieser Aspekt grenzt auch die Kreativität und Hochwertigkeit des Buches deutlich ein